Der beste Grund für einen Münchenbesuch? Die Biergartenkultur!

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Flickr, By Bernt Rostad, Augustiner Edelstoff, CC BY 2.0

Andere Länder, andere Sitten- das gilt nicht nur für das Ausland, auch im Inland gibt es so einige Eigenarten die vor allem in bestimmten Regionen anzutreffen sind. In Bayern ist dies ganz klar die Biergartenkultur, die ihren ganz speziellen Regeln folgt. Warum also nicht einen Kurztrip nach München unternehmen? Wer zum Beispiel von Hamburg nach München reist, braucht mit dem Zug weniger als 6 Stunden. Lassen wir also unser Auto getrost in der Garage stehen und begeben uns auf die Spuren der Bayrischen Biergartenkultur!

Kurze Geschichte der Biergartentradition

Um ein Volk zu verstehen, muss man seine Geschichte kennen. Woher kommt also die Tradition, sich in einen Hinterhof zu setzen, einzig und allein Bier serviert zu bekommen und sich sein Essen sogar selbst mitbringen zu müssen? Bereits im 16. Jahrhundert hatten die Bierbrauer Probleme mit der Konservierung ihrer Biere; es wurde vor allem in den Sommermonaten schnell ranzig. Eine Lösung musste her: es wurden eigens zur Bierlagerung Keller angelegt, oberhalb sorgten große Kastanien für Schatten. Die Brauer begannen nun auch an Privatpersonen Bier auszuschenken. Unter Bayern König Max I wurde der Bierausschank 1812 legalisiert, die Geburtsstunde des Biergartens.

So bereitet man sich echt bayrisch auf den Biergarten vor

Bevor wir unsere Reise beginnen, brauchen wir natürlich die richtige Ausrüstung. Ein geflochtener Weidenkorb macht den Anfang. Er sollte eine am besten rot-weiß karierte Tischdecke, Besteck, Servietten und Holzbrettchen enthalten. Für das leibliche Wohl sorgen Leberkäs oder Wurst, Käse, Landbutter und ein leckeres Schwarzbrot. Auch Salz, Pfeffer und Senf gehören zu einer gelungenen Brotzeit. Auch der allzu typische Obatzda (hier das Originalrezept) und andere Brotbeläge nehmen ihren festen Platz auf einem Brotzeittisch ein. Laut der Bayrischen Biergartenverordnung ist das Hauptmerkmal eines Biergartens das Mitbringen einer Brotzeit, auch wenn mittlerweile vielerorts Speisen angeboten werden. Ein erfahrener Biergartenbesucher bringt sein Essen also selbst mit, auch wenn eine kleine Ausnahme die Regel bestätigt: die Brezn schmeckt am besten frisch, diese wird also direkt im Biergarten gekauft.

Die beste Location? Der älteste Biergarten Münchens!

Einer der wohl bekanntesten Biergärten in München ist der Augustiner-Keller. Der älteste Biergarten Münchens hält seit 200 Jahren an den üblichen Traditionen fest. Hier bringen wir unsere Brotzeit mit, sitzen bis in die Abendstunden bei Kerzenschein, reden mit den Nachbarn und stoßen mindestens alle 5 Minuten an. Und wenn die Bedienung unseren Krug abräumt, lassen wir natürlich das Noagerl, den Rest, im Glas. Wie ein echter Bayer, denn der wartet auf ein frisch gezapftes Bier. Und wir fühlen uns schon viel weniger wie der „Zuagroaste“, und mehr wie ein waschechter „Boar“. Prost.

Wir wünschen viel Spaß auf der Entdeckungsreise und vor allem Hunger und Durst!

 

 

 

Gastbeitrag: Lea Hofmann

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